Wenn man vor noch nicht allzu langer Zeit ausgezogen ist, dann weiß man sehr gut, wie wichtig und
gleichzeitig schwer es sein kann einen guten Ort für sich zu finden, ein Zuhause, ein Stück Heimat
am neuen, fremden Ort mit neuen Menschen in der neuen Lebenssituation. Ich bin im letzten Jahr
nach Göttingen gezogen und studiere dort seitdem Ev. Theologie. Zwischen Abitur und Studium
durfte ich ein Jahr im FSJ bei Kirche² sein, durfte ganz viel lernen und auch ganz viele kennenlernen,
unter anderem auch Becci. Und so bin ich nun irgendwann hier in Essen gelandet und mache ein
kleines Praktikum im raumschiff. Für mein Studium wird das zwar nicht angerechnet, aber ich bin
sehr sicher, dass ich viel lernen kann und es mein Studium beeinflussen, bereichern wird.
Ein paar Tage bin ich jetzt schon hier und ich merke, wie gerne ich länger bleiben würde. Ich höre
ganz gespannt die Geschichten und erfahre immer ein bisschen mehr von diesem besonderen Ort,
der, wie sein Name sagt, nicht so ganz von dieser Welt ist und doch keinesfalls abgehoben. Die zwei
Wochen reichen doch gar nicht aus. In der #orbit-Liturgie gibt es jeden Mittwoch Abend eine
Bibelstelle, die gelesen wird und es heißt „zum Kreise ziehen in Kopf und Herz“. Ich ziehe jetzt seit
Dienstag Abend diese Kreise um Begegnungen und Geschichten, um Fragen, die in meinem Kopf
schon da sind aber die ich noch gar nicht formulieren kann und im Herzen, weil ich spüre, dass dies
ein guter Ort ist. Ein Ort zum Ankommen, zum Andocken. Ich werde wohl noch länger nachdenken
und nachspüren und bin schon jetzt sehr dankbar hier zu sein.
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