Im raumschiff war viel los in den letzten Monaten. Wir feierten Abschiede und Willkommen. Und ich kam mit dem Bloggen nicht hinterher.
Einmal Herbst bis Sommer darf ich jetzt schon raumschiff erleben und gestalten, Stullen schmieren, #glanzpunkte feiern und glänzend-tolle Menschen besser kennenlernen. Aber das hier ist kein Rückblick und es ist auch keine Blick nach vorn, kein spekulatives „Wo sehen wir uns in fünf Jahren?“. Es ist ein Lob auf das Lassen.
Seit Februar arbeiten Kirsten und ich zu zweit hauptberuflich im raumschiff und da kann man ruhig mal die Welt aus den Angeln heben, mindestens. Formate verdoppeln und ganz viel neu und größer machen. Diese Erwartungen hatte vielleicht so mancher an uns, aber vor allem wir an uns selbst. Während der ersten Wochen und Monate als Team füllten sich unsere Kalender fast wie von alleine mit #glanzpunkten, Inspirationstagen, Planungstreffen… um dann zu merken: wir wollen doch eigentlich anders Kirche sein und leben. Achtsam, froh, entspannt. Nicht die Anzahl der Veranstaltungen im Blick haben, sondern die Menschen, mit denen wir zusammen raumschiff sind.
Und etliche der Menschen, die sich am Anfang mit viel Zeit und Energie einbringen konnten, haben jetzt andere Schwerpunkte. Neue Jobs, neue Babys, neue Herausforderungen. Und dann gibt es wiederum neue Leute, die in der letzten Zeit im raumschiff angekommen sind, kennenlernen und mitdenken möchten. Hurra und willkommen!
Es verändert sich gerade also einiges. Und Veränderungsprozesse brauchen Zeit und Kraft und Aufmerksamkeit. Und weil das alles keine unendlichen Ressourcen sind – auch in der Fresh X-Szene nicht – müssen wir an anderer Stelle weniger machen. Dinge lassen statt sie einfach zu machen, weil es „immer“ schon so war. Und immer heißt im raumschiff ja auch nur etwa ein oder zwei Mal. Es gibt darum diesen Sommer kein Visionswochenende und im Herbst, anders als geplant und gehofft, kein #freiklang-Festival.
Etwas abzusagen, worauf wir uns sehr gefreut hatten, ist uns nicht leichtgefallen. Bewusst etwas nicht zu machen, ist so viel schwerer, als immer noch mehr leisten und auf die Beine stellen zu wollen. Zunächst mal. Denn dann, als wir uns erst mal entschieden hatten, wurde der Kern des raumschiffs wieder sichtbarer. Es fühlte sich frei an, luftig. Weil dadurch mehr Luft da war für neue Menschen, für Spontaneität und Geistkraftwirken.
Nur weil etwas einmal stattgefunden hat, muss es nicht automatisch im nächsten Jahr wiederholt werden. So schön es auch gewesen sein mag. Wir wollen tun, was Freude bereitet. Realistisch gucken, was wir gerade schaffen. Und vor allem, wo Gott gerade im raumschiff wirkt und wie wir da mitwirken können. So wollen wir Kirche sein.