… zur Lücke

#wolkenklang
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DANKE.
Januar 24, 2018

Wie macht man das eigentlich? – Begeistert Neues Wagen. Immer wieder, denn alles, was man beginnt, hat die Tendenz sich zu verstetigen. Kontinuierlich zu werden. Eine Institution. Wie bleibt etwas dynamisch, flexibel, beweglich & dennoch etwas, das durch’s Leben tragen kann?
Wie macht man das eigentlich? – Die Idee des raumschiffs immer wieder neu füllen lassen. Von denen, die neu dazu kommen. Die Lust haben auszuprobieren. Denen das, was ist, fremd ist. Egal, wie lang oder kurz es existiert. Wie bleibt das raumschiff dynamisch, flexibel, beweglich & dennoch erkennbar in seinem Kern?
Wie bleibt es ein Ermöglichungsraum für Unterschiedliche? Und zugleich ein Schutzraum für die, die sich hier gerne Woche für Woche bergen? Oder Woche für Woche engagieren… ?
Es sind herausfordernde Frage, die wir uns im raumschiff gerade stellen. Einander zumuten. Und dabei achtsam bleiben wollen. Für Chancen und Grenzen. Von dem, was wir uns wünschen. Und von uns selbst. “Hab auf dich Acht, auf das, was du willst und kannst, was dir gut tut, dich inspiriert – du bist für dich verantwortlich.” Diesen Sätzen spüren wir jeden Mittwoch Abend im #orbit neu nach. Umweben damit unser Credo. Aber können wir das auch? Als Gemeinschaft? Als öffentlicher Raum inmitten der Stadt & Kirche? Als Einzelne?

In diesen Tagen muss das raumschiff ganz besonders doll üben, achtsam zu sein.
Denn die Pfarrerin fällt aus. Ist krank. Mitten im Advent. Und ist unendlich dankbar für die Reaktion des Teams. Das ärgert sich nicht und fürchtet sich nicht. Sondern tüftelt einen Plan aus, wie im Advent #orbit gefeiert wird. Und #brotundwein. Und sagt zur Pfarrerin: Gib auf dich Acht. Wir schaffen das schon.
Wie wunderbar.
Und: Wie herausfordernd. Denn einige des Teams sind selbst gerade an Grenzen. Im Beruf. Mit Migräne. Im Entscheidungsstress mitten im Leben. Auf Jobsuche… Wie erobert sich ein Team Freiraum, selbst zu gestalten und gibt zugleich auf sich selbst Acht? Auf die Einzelnen, die dieses Team ausmachen?
Im raumschiff zeigt sich der Versuch, dieser Spannung gerecht zu werden, im Mut zur Lücke. Es wird dieses Jahr keinen #glanzpunkt geben in der Heiligen Nacht. Es stimmt uns traurig, weil wir selbst ziemlich verknallt sind in diese Idee, in dieses Vorhaben. Und schon Hunderte von Flyern kreiert haben. Aber wir merken: Wir schaffen es einfach nicht. Das ist zuviel. Wir brauchen Mut zur Lücke. Und muten diese nun auch allen zu, die so gerne mit uns die Heilige Nacht als einen #glanzpunkt gefeiert hätten.
Das schmerzt und ist uns nicht leicht gefallen. Denn, sowas macht man nicht. Man lässt doch Weihnachten nicht einfach ausfallen! Und das in der Kirche!
Machen wir auch nicht. Sondern wir achten unsere Grenzen. Und sind dankbar, dass es viele andere Orte, Kirchen und Wohngemeinschaften in Essen gibt, die dazu einladen, Weihnachten zu feiern. Und hoffen, dass jede und jeder einen Ort findet, wo die Heilige Nacht zu einem persönlichen Glanzpunkt werden kann.
Wie schade, dass wir dieses Jahr dabei nicht mithelfen können. Aber wir hoffen, dass uns diese Entscheidung mehr zu einem TEIL der Kirche macht als uns an den Rand zu stellen.

Wir üben uns in Achtsamkeit. Für andere. Und uns selbst.
Und denken, das genau das Raum haben soll. In allen Kirchen. Bei allen Teams und allen Pfarrerinnen und Gemeindepädagogen, Küsterinnen und Organisten und allen anderen Haupt- und Ehrenamtlich in Gemeinden und Kirchen. Und auch anderswo.
Auch an Weihnachten. Oder gerade dann.

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